Impressionen in Bild, Film & Text

2005 – 2019: 15 Trainings-Camp’s mit Meister Li in Deutschland

Erst im Nachhinein wird einem bewußt, was hier 15 Jahre lang passiert ist: Wir hatten das Glück und die Freude von Meister Li Suiyin hier in Deutschland jedes Jahr besucht und unterrichtet zu werden! Meister Li unterrichtete dabei auch u.a. in Hamburg, im Saarland, im Allgäu, in Köln, in Erfurt, in Berlin und Dresden. Dabei stachen besonders unsere „Trainings-Camp´s“ mit einer Dauer von 7-9 Tagen in Bad Schandau und Dresden-Rossendorf hervor! Täglich mit bis zu 6 Stunden Unterricht in 4 verschiedenen Stilen und bis zu 3 unterschiedlichen Waffen, zuletzt 2019 im 78. Lebensjahr! Da ist man sprachlos und weiß eigentlich garnicht, was man schreiben soll. Es ist unmöglich, dass alles hier in Text und Wort komplett wiederzugeben oder eine ansprechende Zusammenfassung zu geben. Daher hier zunächst eine kurze Zusammenfassung des letzten 15. Camp´s 2019 in Form von Bildern und meinem Essay!

2015-2019: 4 Trainingsreisen zu Meister Li nach Xi’an

Im März 2015 reiste ich das erstemal für 3 Wochen zu Meister Li Suiyin nach Xi’an, nach über 10 Jahren jährlichem Deutschland-Besuch von ihm, längst überfällig! Von da an gab es noch 3 weitere Trainingsreisen, immer in Begleitung von Jan Leminsky aus Hamburg! Die Eindrücke und Begegnungen bleiben unvergesslich: das tägliche morgendliche intensive Training mit und bei Meister Li im Park, die Besuche und Einladungen der „Gongfu-Brüder & Schwestern“, die Begegnung anderer Meister, die Reisen durch China mit dem Meister, die kulturellen und spirituellen Zentren wie die Museums-und Tempelanlagen Xi’an´s, das quirlige alltägliche Leben in der Altstadt und an der Stadtmauer! Es gab soviele Eindrücke, dass wir noch lange davon zehren werden. Zufälligerweise wohnten wir im alten West-Teil der Stadt in einem unscheinbaren Hotel namens „Seidenstraße“ unweit des offiziellen „Start-Punkt´s“ der Seidenstraße. Fast schon „heimisch“ fühlten wir uns da. Die Altstadt mit seinen berühmten „Muslim-Viertel“ und die Stadtmauer war längst zu unserem „Wohnzimmer“ geworden. Und da war sie nun endlich komplett, die „Seidenstraße des Taijiquan und der Kampfkünste“ und ich hatte Mühe die kostbare Ladung auf dem Weg in den Westen nicht zu verlieren…

2018: Meister Li Suiyin´s Buch…

2018 erschien im Sportverlag Beijing Meister Li Suiyin´s lang erwartetes Buch „Yang Stil-Bagua Taijiquan.“ Erstmals wird dort die Form des Yang Stil-Bagua Taijiquan in allen Einzelheiten beschrieben und auch die Tradition des Bagua Taijiquan und seines Lehrers Meister Zhang Xiang Wu wird beleuchtet. Gemeinsam mit Meister Lu Di Min, einem Yang Stil-Taijiquan Meister aus Xian (und bereits Autor des Yang Stil Kompetendiums) konnte Meister Li das Buch in den letzten Jahren fertig stellen. Mit Stolz erfüllt uns natürlich, das auch wieder wir deutschen Schüler Teil seiner Schülerschaft sind und das unser Camp in Text und Foto erwähnt wird. Im selben Jahr stellte Meister Li auch Buch und DVD im Rahmen seiner Seminare in Bad Schandau und Dresden vor und signierte auch jedes Buch persönlich. Nun ist ein entscheidender Schritt in Richtung Öffentlichkeit getan, was lange verborgen war, wird nun sichtbar… Der nächste Schritt nun wäre ein deutsches Buch…Wer noch ein Exemplar ergattern möchte…, ach nee, auch längst vergriffen!

Buchpräsentation 2018 in Bad Schandau.
Meister Li Suiyin & seine Frau, links mit Dirk Schirrmeister, Taijiquan-Kursleiter aus Schildau.

2011: Eine Stele in China…

2011 bekamen wir die Nachricht aus China, Meister Li beim Errichten einer Stele zu helfen und finanziell zu unterstützen. Am Geburtsort des Bajiquan-Großmeisters Li Shu Wen in Cangzhou soll ein Stelenwald zu Ehren des Großmeisters und seiner direkten und berühmten Schüler errichtet werden. Meister Li´s Lehrer war einer dieser Schüler und entsprechend wurde er auch mit einer Stele geehrt. Auf dieser Stele stehen aber nicht nur die Namen der Generation von Schülern des Meisters, sondern auch dessen Schüler u.s.w. Und so bekamen wir nach der Einweihung die Bilder zugeschickt und lasen entsprechend unsere Namen auf der Rückseite der Stele in der 8. Generation. Was für eine Ehre. Man würdigte unsere „Verdienste“ die Kunst des Bajiquan in den Westen zu tragen… Der Ehrungen zuviel (Stammbuch, Stele…) versuchen wir derweil all unsere Aufgaben und unser tägliches Training zu erfüllen, auf dass wir uns würdig erweisen… Für mit Ruhm bekleckern und in Einbildung baden reicht die Zeit nicht, daher hier nur 2 Bilder und fertig…

2010: MDR-Film Beitrag und Dreh mit der Dresdner Filmemacherin Bettina Wobst

Schon einmal hatte der MDR angefragt, Meister Li Suiyin bei seinem Besuch in Dresden zu filmen.Diesmal hatte es geklappt.Die Autorin und Filmemacherin Bettina Wobst aus Dresden war 2 Tage mit uns unterwegs und filmte uns beim Training, ganz im Privaten, beim Besuch auf der Festung Königstein und führte ein ausführliches Interview mit Meister Li durch. Der Beitrag wurde dann am 17.11.2010 im SACHSENSPIEGEL-EXTRA unter dem Titel: „Tai Chi-Sachsen als bessere Chinesen?“ gesendet. Die Redaktion fand die sehr enge Beziehung des Tai Chi-Lehrers zu seinen Schülern und sein Wunsch, dass diese in Zukunft auch international erfolgreich werden,besonders spannend. Es wurden sehr schöne Bilder vom Unterricht im Camp und beim Üben auf der Festung Königstein im Sonnenuntergang. (siehe Video oben: privat gedreht für Meister Li, daher unübersetzt). Besonders Herzlicher Dank nochmal an Bettina Wobst, die sich in allem Terminstress viel Zeit für uns nahm und an Thomas Strube, der in seiner „Erholungs-und Besichtigungszeit“ wiedereinmal übersetzen musste.

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2009: Ein Buch in China…

Bereits 2006 erschien ein sehr interessanter Artikel über Meister Li´s „Yang Stil-Bagua Taijiquan“ aus Xi’an, geschrieben vom Yang Stil-Taijiquan Meister Lu Di Min, seineszeichen ein Schüler von Meister Zhao Bin (berühmter Schüler von Yang Cheng Fu), der für sein umfassendes Yang Stil-Taijiquan Buch recherchierte. Meister Li hatte uns damals schon erklärt, daß er als Vertreter des Yang Stil-Bagua Taijiquan darin verzeichnet sein wird und auch unsere Namen in seiner Generationslinie eintragen lässt. Was für eine Ehre! Denn in diesem chinesischen Buch stehen so gut wie nur „Einheimische“- ein Buch eigentlich nur für die chinesische Nation und wir dürfen trotzdem Teil davon sein. 2009 brachte er nun einen halben Koffer voll von dem frisch erschienenen Yang Stil-Taijiquan Lexikon und signierte alle Bücher noch persönlich. Mittlerweile ist dieses Buch in China ein wahrer Schatz und längst vergriffen! Unser „Schatz“ ist jedenfalls die Teilhabe an der Überlieferung des Yang Stil-Bagua Taijiquan und wir üben täglich hart an dieser Verantwortung, es weiter zu tragen.

2008: Tai Chi auf der Brühlschen Terrasse

Als Kooperationspartner zum Dresdner China-Jahr der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden 2008 „China-in-Dresden“ durfte ich mehr als 8 große Veranstaltungen mit begleiten oder gestalten. Das „Highlight“ war sicherlich ein Tai Chi-Kurs der jeden Freitagvormittag mitten auf der Brühlschen Terrasse vor dem Lipsiusbau von April bis September stattfand und an dem insgesamt ca. 200 Menschen teilnahmen bzw mitmachten. Ein Deutscher als „Botschafter der chinesischen Tai Chi-Kultur“ mitten in den Veranstaltungen und Kunstausstellungen über China. An dieses außergewöhnliche Projekt erinnere ich mich ganz besonders gern. Übrigens, wie ich feststellen konnte, auch heute noch so mancher Dresdner und Mitarbeiter der SKD…An dieser Stelle nachträglich Herzlichen Dank an Robert Jahrisch von der auftraggebenden Agentur und dem Projekt-Team von „China in Dresden in China“ der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden für das große Vertrauen und die tolle Zusammenarbeit. Und natürlich Herzlichen Dank an all die treuen und unerschrockenen TaiChi-Übenden auf der Brühlschen Terrasse…

In diesem Artikel habe ich nach diesem grandiosen China-Jahr auch ein wenig meine Eindrücke und einen nie dagewesenen Presserummel um meine Tätigkeit verarbeitet: Mein persönliches China in Dresden 2008